Was sind und was bewirken Röntgenstrahlen?
Wie beim Licht oder bei Radiowellen handelt es sich bei den Röntgenstrahlen um eine elektromagnetische Strahlung. Im Gegensatz zu Lichtstrahlen können Röntgenstrahlen den Körper durchdringen, was dem Radiologen ermöglicht, Bilder der inneren Strukturen des Körpers abzubilden.
Messung der Strahlendosis
Die Masseinheit für die Strahlendosis ist das milliSievert (mSv).
Die verschiedenen Gewebe des Körpers sind unterschiedlich strahlenempfindlich und die Dosis für den Körper kann je nach untersuchter Region varieren. Die effektive Dosis bezieht sich auf die Strahlenbelastung für den ganzen Körper und erlaubt einen Vergleich zwischen verschiedenen Röntgenuntersuchungen und der natürlich vorkommenden, sogenannten Hintergrundstrahlung.
Natürliche, sogenannte Hintergrundstrahlung
Neben den medizinischen Strahlenquellen gibt es natürliche Strahlungsquellen, denen wir alle ausgesetzt sind (z.B. kosmische Strahlung aus dem All, terrestrische Strahlung aus dem Gestein, Radon in Wohnräumen).
Im Durchschnitt beträgt die natürliche Strahlenbelastung zirka 3 mSv pro Jahr. Die Höhe spielt eine Rolle (im Gebirge ist die Belastung pro Jahr in 1000 m Höhe mit etwa 0,5 mSv und in 3000 m Höhe mit etwa 1,1 mSv höher als auf Meereshöhe mit etwa 0,36 mSv.
Strahlenbelastung pro Transatlantikflug zirka 0,03 mSv)
Die Strahlenbelastung bei einer Röntgenthoraxaufnahme kann mit der natürlichen Strahlendosis von 10 Tagen verglichen werden.
Fast 20% aller Röntgenbilder, die man als Patient im Laufe seines Lebens abbekommt, werden vom Zahnarzt geschossen. Ist das nicht etwas zu viel?
Die Strahlenbelastung macht allerdings nur 0,1% der Röntgenaufnahmen aus! Denn wir brauchen in der Zahnheilkunde nur eine minimale Menge von Röntgenstrahlen und auch nur einen sehr kleinen Strahl, der ja nur wenige Zähne erfassen muss.
Die mittlere Belastung durch alle medizinische Maßnahmen beträgt pro Jahr und Person insgesamt etwa 2 Millisievert (mSv), die natürliche Umgebungsbelastung liegt dagegen bei 2,4 mSv pro Person und Jahr. Nimmt man die Strahlenbelastung durch eine Zahnfilmaufnahme im Mundbereich, so beträgt die direkte Belastung auf der Hautoberfläche etwa 0,015 mSv und die (genetisch kritischere) Einwirkung im Bereich der Fortpflanzungsorgane bei korrektem Strahlenschutz nur noch 0,0003 mSv.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Strahlenbelastung verschiedener radiografischer Untersuchungen.
herkömmliche Röntgen-Untersuchung |
Strahlenbelastung |
Zahnaufnahme |
0,01 |
Knochendichte-Messung |
0,01 |
Brustkorb |
0,03 |
Gliedmassen (Beine, Arme) bei Verdacht auf Knochenbrüche |
0,05 |
Kopf |
0,1 |
Hüfte |
0,3 |
Mammografie |
0,5 |
Becken |
0,6 |
Wirbelsäule |
1 |
Bauchraum |
1 |
Venen |
1 |
Galle |
4 |
Harntrakt |
5 |
Magen |
10 |
Darm |
15 |
Schlagadern |
18 |
CT – Computertomografie |
Strahlenbelastung |
Kopf, Schädel |
3 |
Wirbelsäule |
7 |
Brustkorb |
10 |
Bauchraum |
20 |
Untersuchung |
Effektive |
Vergleichbar mit natürlicher Bestrahlung während |
Abdomen |
|
|
CT Abdomen |
10 |
3 Jahren |
Intravenöse Urographie |
1,6 |
6 Monaten |
Oberer Magendarmtrakt |
2 |
8 Monaten |
Unterer Magendarmtrakt |
4 |
16 Monaten |
Zentrales Nervensystem |
|
|
CT Schädel |
2 |
8 Monaten |
Thorax |
|
|
Thorax Röntgenaufnahme |
0,1 |
10 Tagen |
CT Thorax |
8 |
3 Jahren |
Untersuchungen Kinder |
|
|
Zystourethrographie |
0,8 |
3 Monaten |
Untersuchungen Frauen |
|
|
Mammographie |
0,7 |
3 Monaten |