Zungenbrennen

Unter der Bezeichnung Zungen- und Schleimhautbrennen werden Mißempfindungen verstanden, die von den betroffenen Patienten als brennendes, wundes Gefühl, als Kribbeln, Jucken, mitunter auch als stechender Schmerz, verbunden mit Störungen des Geschmacks und der Speichelbildung, beschrieben werden. Derartige Beschwerden können als Begleitsymptom bei allgemeinen Erkrankungen oder bei Mundschleimhautveränderungen auftreten. Ebenso können sie Hauptsymptom einer eigenständigen Krankheit sein, die in der wissenschaftlichen Fachliteratur heute als Burning-Mouth-Syndrom (BMS) bezeichnet wird.

 

Zungen- und Schleimhautbrennen als Begleitsymptom

Das Zungen- und Schleimhautbrennen kann im Zusammenhang mit verschiedenen Bluterkrankungen (Eisenmangelanämie und perniziöse Anämie), der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder bei Durchblutungsstörungen und Vitaminmangel vorkommen. Es ist aber auch als Folge einer extremen Trockenheit der Mundschleimhaut (Xerostomie) bei bestimmten rheumatischen Erkrankungen und bei Medikamenteneinnahme als Nebenwirkung beschrieben worden.

mehr ..

 

Auch bei Infektionen, vorwiegend durch Pilze (Candida albicans), Bakterien und andere Keime, werden Schleimhautentzündungen hervorgerufen, deren Symptom ebenfalls der brennende Schmerz sein kann. Zu nennen sind hier Entzündungen der Mundschleimhaut unter Zahnprothesen, Entzündungen durch Herpesviren und im Rahmen von HIV-Infektionen.

 

Hormonelle Störungen und Vitaminmangel werden in der zahnärztlichen und internistischen Literatur immer wieder als häufige Ursache beschrieben, ohne daß es bisher gelungen ist, eindeutige Beweise dafür vorzulegen. Die Tatsache, daß sehr oft Frauen jenseits der Wechseljahre betroffen sind, reicht als Erklärung dafür allein nicht aus. Diesem Gedanken folgend wurde deshalb mehrfach, jedoch erfolglos, versucht, das Brennen durch Hormontherapie zu beeinflussen.

 

Nicht nur Allgemeinerkrankungen sondern auch lokale Faktoren des Zahnsystems selbst kommen als Ursache für das Zungen- und Schleimhautbrennen infrage. Oft reizen defekte Füllungen, überstehende Kronenränder oder fehlerhaft gearbeitete Prothesen oder Kunststoffe und Metalle die Schleimhaut.

mehr ..

 

Zungen- und Schleimhautbrennen als Hauptsymptom einer eigenständige Erkrankung

Zungen- und Schleimhautbrennen im Sinne einer eigenständigen Erkrankung ist für jeden Patienten, aber ebenso für jeden Zahnarzt ein großes diagnostisches und therapeutisches Problem, weil es sich hier fast immer um eine psychosomatische Störung handelt. Das bedeutet, daß für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Beschwerden psychische und soziale Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.

mehr ..

 

Was macht die Beschwerden so problematisch?

Das aufdringliche Symptom macht die Patienten hilflos. Sie können keinen anderen Gedanken mehr fassen. Das Gefühl des Brennens ist permanent da und scheinbar unvermeidlich.

mehr ..

 

Die Mitarbeit des Patienten ist entscheidend

Absolute Beschwerdefreiheit innerhalb kurzer Zeit ist bei solchen chronisch verlaufenden Erkrankungen ein völlig unrealistisches Behandlungsziel.

Zunächst muß der Patient versuchen, sein Beschwerdebild so objektiv wie möglich zu beobachten.

mehr ..

 

Priv. Doz. Dr. Anne-Marie Kluge

Prof. Dr. Peter A. Reichart

Suche nur im öffentlichen Bereich

ZVF MItgliederbereich